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Große Plage: Fake-SMS-Wellen zum Lieferstatus von Paket­sendungen und zu Voicemails

Die Meldestelle für Rufnummernmissbrauch verzeichnet seit Wochen täglich unzählige Meldungen zu Fake-SMS. Ziel der Fake-SMS ist, die Empfängerinnen und Empfänger dazu zu verlocken, den im SMS enthaltenen Link anzuklicken und folglich zu schädigen.

Insgesamt mehr als 16.000 Meldungen zu Fake-SMS trafen im Zeitraum Mai bis September bei der Meldestelle für Rufnummernmissbrauch ein. Zwei inhaltliche Schwerpunkte kristallisierten sich dabei heraus:

Variante 1: Im SMS wird die bevorstehende Lieferung eines Paketes vorgetäuscht. Der enthaltene Link dient als Lockmittel, um durch Anklicken eine bösartige App auf die Handys zu schleusen.

Variante 2: Im SMS wird der Erhalt eines Voicemails vorgegaukelt, das angeblich über den mitgesendeten Link abrufbar ist.

Abbildung 2: Einmeldungen bei der Meldestelle für Rufnummernmissbrauch gesamt und zu Fake-SMS



 


Ziel der Betrüger: Schadsoftware zu installieren, Daten auszuspähen, tausende SMS zu versenden

Durch das Lesen von Fake-SMS entstehen weder Kosten noch Schäden am Smartphone. Haarig könnte es allerdings in Folge werden: Klickt man den im SMS mitgeschickten Link an, wird man aufgefordert, eine App zu installieren. Folgt man dieser Aufforderung, hat man ein echtes Problem. Die App spioniert persönliche Daten (Kontakte, Bankdaten, etc) aus und übermittelt diese den Tätern.
In vielen Fällen werden vom infizierten Handy massenhaft SMS ins Ausland und ins Inland versendet, um den Link weiterzuverbreiten. Das kann wiederum dazu führen, dass die Handyrechnung explodiert.

Schaden für Nutzerinnen und Nutzer, hoher Aufwand für Mobilfunkanbieter

Ist die „böse“ App einmal installiert, kann sie nur schwer entfernt werden. Man sollte jedenfalls unverzüglich beim Smartphone den Flugmodus aktivieren oder abschalten und sich umgehend an seinen Mobilfunkanbieter wenden. Diese unterstützen betroffene Kundinnen und Kunden bei der Entfernung der bösartigen App.

Von den drei großen Mobilfunkanbietern ist bekannt, dass sie auf ihren Websites umfassende Informationen und Tipps zur Verfügung stellen. Wir haben die Links auf unserer Website für Betroffene unter https://www.rtr.at/verdaechtige_rufnummernbereiche zusammengefasst.

Wirksamste Prävention – ein „gesundes“ Misstrauen

Die Betrüger kalkulieren mit der Unvorsichtigkeit und der Neugier der Smartphone-Besitzer. Eine wirksamste Waffe gegen die Betrüger ist daher, SMS kritisch zu lesen und samt Link zu löschen. Seriöse Mobilfunkanbieter würden niemals verlangen, dass man eine dubiose App unbekannter Herkunft herunterlädt, sondern per Link auf den offiziellen App-Store verweisen. Erhält man SMS von unüblichen und ausländischen Rufnummern, ist immer Vorsicht geboten!

Fake-SMS unter rufnummernmissbrauch.at melden

Absenderkennungen von SMS und Rufnummern, die missbräuchlich verwendet werden, können unter rufnummernmissbrauch.at bekannt gegeben werden. Damit können wir betrügerische Aktivitäten, die gehäuft auftreten, rasch erkennen und die Bevölkerung informieren.


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