RTR Medien-Geschäftsführer Oliver Stribl und der AGTT-Obmann sowie ATV-Geschäftsführer Thomas Gruber lässig am Barhocker, bunte Grafiken, die ins Bild fliegen und eine Off-Stimme, die fragt, erläutert und nachhakt: cool und informativ ist das Video, mit dem die beiden Auftraggeber der "Bewegtbildstudie 2021" zentrale Ergebnisse der Untersuchung präsentierten.
Durchschnittlich 4 Stunden und 41 Minuten (281 Minuten) pro Tag nutzt heuer die österreichische Bevölkerung im Alter ab 14 Jahren Bewegtbilder in Form von Rundfunk- oder Online-Angeboten. Das ist ein Zuwachs um 33 Minuten gegenüber dem Jahr 2020. Praktisch unverändert zum Vorjahr blieben hingegen die Nutzungsanteile der verschiedenen Bewegtbildquellen. Das traditionelle, lineare Programmfernsehen ist weiterhin die mit Abstand meistgenutzte Quelle und hat mit 69,1 % exakt denselben Anteil am täglichen Bewegtbild-Mix der ÖsterreicherInnen, wie im Vorjahr. TV-Aufzeichnungen, TV-Livestreams und Mediatheken-Abrufe von Fernsehsendungen hinzugerechnet, kommen TV-Inhalte auf einen Anteil von 79,7 % am täglichen Bewegtbildkonsum. Videos aus reinen Online-Quellen wie Netflix, Amazon Prime oder YouTube aber auch per Social Media auf Facebook, WhatsApp und Co. tragen pro Tag mit 18,5 % bzw. mit 52 Minuten zum durchschnittlichen Bewegtbildkonsum der Gesamtbevölkerung bei. Insgesamt konsumieren die Österreicherinnen und Österreicher 25 % ihres täglichen Bewegtbildbedarfs online.
Nutzung von TV-Inhalten und Online-Alternativen im gleichen Verhältnis gewachsen
„Von den 33 Minuten Mehr-Nutzung für Bewegtbildangebote entfallen 27 Minuten auf TV-Inhalte in all ihren Verbreitungsformen und 6 Minuten auf Videonutzung bei alternativen Online-Plattformen wie Netflix oder YouTube sowie auf Social Media“, sagt Mag. Oliver Stribl, RTR Medien. „Hier macht sich auch bemerkbar, dass TV-Informationsformate in Krisenzeiten traditionell stark gefragt sind. Relativ gesehen ist die Nutzungsdauer von einerseits TV-Inhalten und anderseits alternativen Videos im Jahr 2021 aber im selben Ausmaß gestiegen, nämlich um jeweils 13 Prozent“, so Stribl.
Junge Menschen nutzen TV-Angebote und Online-Alternativen 50:50
Der tägliche Bewegtbildkonsum des „Nachwuchses“ im Alter zwischen 14 und 29 Jahren ist um 10 Minuten auf 250 Minuten pro Tag gestiegen. Daran hat der klassische Fernsehempfang über Antenne, Kabel oder Satellit einen Anteil von 31,9 %. Bei Hinzurechnung von TV-Aufzeichnungen, TV-Livestreams und Mediatheken-Abrufen von Fernsehsendungen kommen TV-Inhalte in der jungen Zielgruppe insgesamt auf einen Anteil von 48,3 % und liegen damit praktisch gleichauf mit der Nutzung von Videos aus Online-Quellen (48 %). Online ist bei den jungen Menschen Netflix mit 12,3 % Anteil am täglichen Bewegtbildkonsum am beliebtesten, dicht gefolgt von YouTube mit 11,4 %. Die TV-Mediatheken in Summe liegen mit 7,3 % auf dem dritten Platz des Online-Rankings in der Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen. Die jungen Menschen decken bereits 60,4 % ihres täglichen Bewegtbildkonsums aus dem Internet.
Anteil alternativer Online-Angebote im Bewegtbild-Mix erstmals unverändert
Videos aus Online-Quellen wie Netflix, Amazon Prime oder YouTube aber auch via Social Media auf Facebook, WhatsApp und Co. tragen laut „Bewegtbildstudie 2021“ im Schnitt pro Tag mit 18,5 % zum Bewegtbildkonsum der Gesamtbevölkerung im Alter ab 14 Jahren bei. Damit ist für dieses Segment erstmals seit 2016 im Mix der genutzten Bewegtbildangebote kein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Im Vorjahresvergleich 2019 auf 2020 war der Anteil der Online-Videos am Bewegtbildkonsum noch deutlich von 13,1 % auf 18,7 % gestiegen. Auch in der Bewegtbildnutzung der 14- bis 29-Jährigen ist der Konsum alternativer Online-Angebote im Verhältnis zu den Vorjahren nur geringfügig von 46,8 % auf 48 % gestiegen. In den vorangegangenen Jahresvergleichen waren in der jungen Zielgruppe Zuwächse von fünf bis sechs Prozentpunkten üblich.
Großer TV-Bildschirm ist bevorzugtes Endgerät in der konvergenten Mediennutzung
Der „Big Screen“ daheim ist für alle Bewegtbildarten, egal ob über Rundfunk oder Internet empfangen, das meistgenutzte Endgerät. So wird Live-TV zu 99 % am Fernsehgerät genutzt, aufgezeichnetes TV zu 78 %, On Demand TV (Mediatheken) zu 54 % und sogar livestream TV zu 46 %. Die Auswahl der Endgeräte zur Nutzung von Videos aus alternativen Quellen ist zwar stärker diversifiziert, dennoch hat das TV-Gerät auch hier mit einem Anteil von 34 % deutlich die Nase vorn. Dieses Ergebnis ist wesentlich auf die ständige Weiterentwicklung von Smart-TVs, aber auch smarte Peripherie-Geräte wie Settop-Boxen oder Spielekonsolen zurückzuführen, die Rundfunk- und App-basierte Internet-Dienste komfortabel auf das TV-Gerät bringen. So verliert der Übertragungsweg von Medieninhalten zunehmend an Bedeutung.
Die Bewegtbildstudie 2021
Dargestellt wird die Nutzung sämtlicher Bewegtbildangebote, vom linearen Fernsehen und den Sender-Mediatheken über alternative Online-Services bis hin zur Videonutzung in sozialen Medien interpretationsfrei in Form von Tabellen und Grafiken. Die Studie gibt im Jahresvergleich Aufschluss zu Entwicklungen der Bewegtbildnutzung im Verhältnis von Rundfunk- zu Online-Angeboten. Auch werden Marktanteile und Reichweiten der verschiedenen Angebote verfolgt und bevorzugte Empfangsgeräte erhoben. Die Ergebnisdarstellung erfolgt für die Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren und für zahlreiche Teil-Zielgruppen, wie heuer erstmals auch für die als besonders werbewirksam geltende Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen.
Die „Bewegtbildstudie 2021“ von RTR Medien und AGTT mit detailreichen Grafiken und Tabellen zur Bewegtbildnutzung in Österreich ist in vollem Umfang unter den Publikationen auf der Website der RTR Medien veröffentlicht.
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