Ziel Barrierefreiheit - Symposium von RTR Medien und KommAustria

"Barriererfreie Mediennutzung - Gemeinsam Ziele setzen", so der Titel des hochkarätig besetzten Symposiums, zu dessen Livestream RTR Medien und KommAustria am 30. Juni eingeladen hatten. Übertragen wurde auf dem YouTube Channel der RTR-GmbH.

(Das Video wird demnächst voll untertitelt zur Verfügung stehen! Für den erforderlichen Zeitaufwand ersuchen wir um Nachsicht.)

Spitzen von Behindertenverbänden, des Privatrundfunks, des ORF, der KommAustria und der RTR Medien informierten In einem dicht gepackten Programm von Vorträgen über Positionen, Herausforderungen, Angebote, Lösungen und Rechtliches zum Thema.  Die Produktion des Livestreams wurde am am Sitz von RTR und KommAustria realisiert. Im Zentrum standen mit Jahresbeginn in Kraft getretene Gesetzesnovellen, die die MediendiensteanbieterInnen zu einem stufenweisen Ausbau von barrierefreien Programmangeboten verpflichten.

Nach Begrüßung durch Mag. Michael Ogris, Vorsitzender KommAustria, referierten zunächst (in der Reihenfolge) Martin Ladstätter M.A., Österreichischer Behindertenrat, Mag. Helene Jarmer und Ing. Lukas Huber, Österreichischer Gehörlosenbund und Dr. Markus Wolf, Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich, über den Rechtsrahmen für Barrierefreiheit in den Medien und über die speziellen Bedürfnisse von Menschen mit Seh- oder Hörbehinderungen. Für den ORF stellte Lisa Zuckerstätter, Bereichsleiterin Access Services, die Barrierefreiheits-Maßnahmen des öffentlichen-rechtlichen Anbieters und dessen Bemühungen um innovative, technologische Lösungen für automatisierte Abläufe vor. Für die kommerziellen TV-Veranstalter unterstrich  Dkfr. Corinna Drumm vom Verband Österreichischer Privatsender die Bedeutung barrierefreier Angebote, äußerte aber auch Bedauern darüber, dass der Gesetzgeber die schwierige wirtschaftliche Lage der Privaten dabei nicht berücksichtigt und keine entsprechenden Förderungen für die Pragrammanbieter beschlossen habe. Mag. Michael Ogris informierte über die neuen, regulatorischen Aufgaben der Medienbehörde, die mit den Gesetzesänderungen zum Jahresbeginn 2021 in Kraft traten. Mag.a Niku Ali-Pahlavani, Teamleiterin Service- und Beschwerdestellen der RTR Medien, stellte die Beschwerdestelle und das am gleichen Tag an den Start gegangene Informationsportal zum Thema Barrierefreiheit vor. Die GebärdensprachdolmetscherInnen Andrea Rohrauer und Yilmaz Delil übersetzten die gesamte Sendung in Wort oder Gebärden.
Moderiert wurde die Veranstaltung von KommAustria- und RTR Medien-Pressesprecher Andreas Kunigk, der in einer anschließenden Talkrunde mit den Referenten das Gehörte vertiefte und diskutierte sowie Fragen des Online-Publikums beantwortete.

Mit der Livestream-Veranstaltung wagten sich RTR Medien und KommAustria erstmals selbst auf das Parkett der TV-Veranstalter. Die Referenten waren unter strenger Einhaltung der 3G-Regel im Firmensitz von Behörde und Geschäftsstelle in der Mariahilferstraße zusammen gekommen. Ins Internet übertragen wurde mit vier Kameras, mobiler Regie, Gebärdensprachdolmetschung, Live-Chat, hochkarätigen Rednern und dem allergrößten Enthusiasmus, das Ganze auch ohne nennenswerte Erfahrung so gut und barrierefrei zu machen, wie es uns eben möglich war.

Der Gesetzgeber hat mit Jahresbeginn 2021 in Sachen Barrierefreiheit in audiovisuellen Mediendiensten den Druck erhöht. Mit klaren gesetzlichen Vorgaben drängt sie auf Fortschritte. Der ORF und die rein kommerziellen AnbieterInnen audiovisueller Mediendienste müssen der unabhängigen Medienbehörde Pläne zum Ausbau entsprechender Angebote vorlegen, deren Einhaltung die KommAustria dokumentiert. Die RTR Medien hat parallel zur Veranstaltung ein neues Informationsportal zur Barrierefreiheit online gestellt, das MediendiensteanbieterInnen und KonsumentInnen zahlreiche Informationen, Tipps und Beispiele für die barrierefreie Gestaltung audiovisueller Mediendienste und Erläuterungen rund um das Thema Barrierefreiheit bietet.