Das digitale Radio DAB+ hat sich in Österreich mit einem bundesweiten und einem regionalen DAB+ Multiplex im Großraum Wien etabliert. Des Weiteren wurde gerade von der Medienbehörde KommAustria ein Konsultationsverfahren für den weiteren Bedarf von DAB+ Multiplexen in Österreich durchgeführt.
In den Nachbarländern Tschechien, Slowakei, Ungarn und Kroatien ist DAB+ mittlerweile ebenfalls ein wichtiges Thema geworden. Dabei geht es einerseits um Vorbereitungen für nationale Ausschreibungen von DAB+ Multiplexen, um vereinzelte Implementierungen, aber auch um einen generellen Rolloutplan von DAB+ Netzwerken. Zum Beispiel startete Kroatien im November mit seinem ersten regulären nationalen DAB+ Multiplex.
Im Rahmen des bestehenden internationalen terrestrischen Rundfunkabkommens „Genfer Plan 06“ ist das für DAB+ vorgesehene sogenannte VHF Band III (174-230 MHz) in Form eines Allotmentplanes geregelt.
Um diesen bestehenden Allotmentplan in konkrete DAB+ Sender, insbesondere auch High Tower High Power Sendeanlagen, umsetzen zu können, finden derzeit laufend online multilaterale Frequenzverhandlungen mit den zuständigen Behörden in Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Rumänien Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn statt.
Ziel für Österreich und die Nachbarländer ist es, möglichst viele technisch umsetzbare DAB+ Bedeckungen aus dem GE06 Allotmentplan zu realisieren. Dies geschieht unter der Prämisse des sogenannten „Equitable Access“, bei welchem jedem teilnehmenden Land die gleiche Anzahl an Frequenzressourcen zugestanden und somit das vorhandene Spektrum untereinander fair verteilt werden soll.
Am Ende dieser derzeit laufenden Frequenzplanungen und Verhandlungen soll, basierend auf dem GE06 Allotmentplan, ein auf SFN Sendernetze optimierter DAB+ Assignment Plan entstehen, der einen störungsfreien Betrieb von DAB+ Multiplexen in allen an den Verhandlungen beteiligten Ländern ermöglicht.