Gemäß einer aktuellen Ausschreibung der KommAustria, könnte künftig vom Kraftwerk Simmering auf UKW 99,1 MHz ein Radioprogramm "on air" gehen - es wäre das erste von diesem Sendestandort, aber schon das zweite mit einer entsprechenden Zulassung.
Am 9. März 2022 hat die KommAustria eine neue UKW-Radiofrequenz in Wien ausgeschrieben. Anträge auf Erteilung der Zulassung zur Ausstrahlung eines Radioprogramms im Versorgungsgebiet "WIEN 11 (KW Simmering) 99,1 MHz“ können bis zum 11. Mai 2022, 13:00 Uhr, gestellt werden. Für Wiener Verhältnisse, wo das UKW-Spektrum für stadtweite Sender schon seit Jahren ausgereizt ist, wird der eine oder die andere die Bedingungen nicht unattraktiv finden. Die neu gefundene Frequenz kann zwar nur mit einigen technischen Einschränkungen bespielt werden, um andere Programme im In- und Ausland nicht zu stören, bietet aber dennoch eine technische Reichweite von rund 1,3 Millionen Hörerinnen und Hörern in der Bundeshauptstadt.
Ein Marktteilnehmer hat die Frequenz und ihr Potential für sich berechnen lassen und schließlich deren Verwendung bei der KommAustria beantragt, die die Frequenz nun gemäß Gesetz öffentlich ausschreibt. Das Frequenzmanagement des Fachbereichs Medien der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR Medien) prüfte die Eignung der Frequenz noch einmal eingehend und übernahm für die KommAustria die rundfunktechnische Koordination mit den betroffenen Nachbarn Ungarn, Tschechien und der Slowakei. So kann künftig auf 99,1 MHz vom Kraftwerk Simmering im 11. Wiener Gemeindebezirk ein Radioprogramm mit einer Sendeleistung von 1 kW ausgestrahlt werden, ohne im Inland oder im benachbarten Ausland andere Sender zu stören.
Ganz neu ist das Kraftwerk als Antennenträger allerdings nicht. Im Mai 2020 erteilte die KommAustria einem Volksmusiksender eine Zulassung für die Nutzung des Versorgungsgebietes „WIEN 104,6 MHz“, mit dem ebenfalls unter technischen Einschränkungen ca. eine Million Hörerinnen und Hörer im Wiener Stadtkern erreicht werden können - bei Abstrahlung vom Kraftwerk Simmering. Bis heute ist die Entscheidung der KommAustria allerdings vor dem Bundesverwaltungsgericht anhängig, da sie von einer der damals unterlegenen Parteien aus dem Bewerberfeld angefochten wurde. Nun wird es schon spannend, welche der beiden Frequenzen am Kraftwerk Simmering als erste "on air" gehen.