Das 58. Treffen der EPRA fand Mitte Oktober in Bukarest, Rumänien statt. Für KommAustria und RTR Medien nahmen die Juristen Stefan Rauschenberger, Leiter der Abteilung Medienrecht der RTR und Dieter Staudacher, Beauftragter für internationale Angelegenheiten im Bereich audiovisueller Medien und Plattformregulierung an dem zweitägigen Meeting teil. Das Treffen stand unter dem Motto „Einstimmung auf die Zukunft der Inhaltevermittlung und Gestaltung eines zuverlässigen und glaubwürdigen Medienmarktes“. Die dafür zu bearbeitenden Themenblöcke waren "Ein Medienmarkt für das Gemeinwohl“ und „Die Zukunft der Inhaltevermittlung“.
Die EPRA wurde 1995 als Reaktion auf die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen europäischen Regulierungsbehörden gegründet. Mit ihrer nun 25-jährigen Erfahrung und einem robusten Netzwerk an Kontakten auf Arbeitsebene ist EPRA das älteste und größte Netzwerk von Rundfunkregulierungsbehörden und daher als Ort für den Austausch von Informationen, Fällen und Best Practices zwischen Rundfunkregulierungsbehörden in Europa geeignet. Der EPRA gehören 56 Regulierungsbehörden aus 47 Ländern an. Die Europäische Kommission, der Europarat, die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle und das Büro des OSZE-Beauftragten für Medienfreiheit sind ständige Beobachter der Plattform.
Am ersten Konferenztag ging es hauptsächlich darum, wie ein Medienmarktrahmen gefördert werden kann, der die Eigentumstransparenz, Unabhängigkeit und Lebensfähigkeit der Medien unterstützt. Vortragende von öffentlich-rechtlichen und auch von privaten Mediendiensteanbietern sowie Vortragende von verschiedenen nationalen Regulierungsbehörden setzten sich dabei mit Themen zu den öffentlich-rechtlichen Mediendiensteanbietern und Fragen zu deren Beständigkeit auseinander. Dabei wurde insbesondere auf das Zusammenspiel von Vertrauen, Lebensfähigkeit und Eigentumstransparenz und die Rolle, die die Medien und die Regulierungsbehörden bei der Unterstützung eines vertrauenswürdigen Medienmarktes spielen können, Bezug genommen.
Der zweite Konferenztag stand im Fokus der sich verändernden Art und Weise der Vermittlung von Medieninhalten in Form eine Abkehr zu verstärkter Übermittlung von Inhalten über InternetProtokoll (IP). Dies bedingt auch eine Anpassung des Regulierungsrahmens an diese neue Formen der Inhaltsbereitstellung. Dazu nahmen insbesondere Marcel Betzel und Sela Koter von der niederländischen Regulierungsbehörde mit Ihrem Vortrag „von Analog zu Vlog“ ausführlich Stellung und stellten die Vorgangsweisen und Tätigkeiten von Vloggern und deren mögliche Erfassung im Regulierungsrahmen dar, dies auch unter Bezugnahme auf die beiden von der KommAustria in Zusammenarbeit mit der CvdM verfassten ERGA Vloggers Guides 2021 und 2022.