KI-Impact Talk "Medienkompetenz gegen die Risiken von KI" der RTR Medien, Wolfgang Struber am ÖMT-Podium "Zukunft der Medienhäuser" und "RTR-Wissenschaftspreis für Medienwandel und Transformation"
Bei den Österreichischen Medientagen 2024 am 25. und 26. September in Wien engagierte sich die RTR Medien in drei Programmpunkten.
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in den Medien erfordert auch die Stärkung der Medienkompetenz - das war Thema des KI-Impact Talk der RTR Medien zum Auftakt der 31. Österreichischen Medientage
Unter dem Titel „Medienkompetenz gegen die Risiken von KI – der DACH-Raum am Prüfstand“ wurde in einer eigenen Rahmenveranstaltung der RTR Medien am 25.September diskutiert, wie sich der Mediensektor in Deutschland, der Schweiz und Österreich wappnet und wie die Medienkompetenz der Bevölkerung im Umgang mit KI-generierten Inhalten gestärkt werden kann. Ein hochkompetentes Panel gab tiefe Einblicke in den Stand der Diskussion in den drei Ländern: Kristian Kunow, stv. Direktor der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, Stefan Wabel Geschäftsführer der „Schweizer Medien“, der Branchenorganisation der privaten Schweizer Medienunternehmen und Gastgeber Wolfgang Struber, Geschäftsführer der RTR Medien. Eva Weissenberger, Leiterin Kommunikation, Marketing & Medienhaus der WKÖ, moderierte und kitzelte nicht nur Erfolgsgeschichten, sondern auch offene Herausforderungen aus den Gästen heraus.
Weitgehend Einigkeit herrschte, dass die Stärkung der Medienkompetenz in der Bevölkerung mit dem Einsatz von KI einhergehen müsse. Im Austausch zwischen Podiumsgästen und Publikum kam aber auch die Verantwortung der Medien beim Einsatz von KI-Tools zur Sprache. Auch die Sorge der Medienhäuser vor einer Ausbeutung ihrer redaktionellen Inhalte durch Chatbots bzw. durch large language models wurde thematisiert. Dazu meldeten sich u.a. ORF Technik-Direktor Harald Kräuter, VÖP-Geschäftsführerin Corinna Drumm, NEOS-Mediensprecherin Henrike Brandstötter, APA OTS-Geschäftsführerin Julia Wippersberg, VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger oder WKÖ-Geschäftsführerin (FV Rundfunk Telekom) Helga Tieben zu Wort.
Um die "Zukunft der Medienhäuser" ging es in einer Podiumsdiskussion am zweiten Tag der Österreichischen Medientage
Über die "Zukunft der Medienhäuser" diskutierten Silvia Lieb (Moser Holding, TT), Wolfgang Struber (RTR Medien), Maximilian Dasch (VÖZ, SN) und Sebastian Krause (Kleine Zeitung) unter der Moderation von Eva Weissenberger (WKÖ). In einer sich wandelnden Medienlandschaft sei die digitale Transformation nicht nur eine Notwendigkeit, sondern auch eine Chance, neue Möglichkeiten gewinnbringend zu nutzen. Dabei müssten journalistische, redaktionelle und technologische Aspekte harmonisch zusammenwirken, so der Tenor. Konsens bestand auch darüber, dass es in der Medienbranche einen Schulterschluss benötige, um im Wettbewerb mit internationalen Playern die digitale Transformation weiter voranzutreiben.
Wolfgang Struber hob die Bedeutung des Fonds zur digitalen Transformation hervor, der einen entscheidenden Schritt darstelle, um der wachsenden Bedrohung durch Tech-Giganten zu begegnen. Die Medienhäuser in Österreich stünden vor enormen Herausforderungen, die sowohl technologische als auch journalistische Aspekte umfassen. Insbesondere stelle sich die Frage, wie journalistisches Arbeiten in Zukunft gestaltet werden kann und wie sich die Finanzierung der Geschäftsmodelle auf die Medien- und Meinungsvielfalt auswirkt. Im Zuge der digitalen Transformation sei ein Anstieg der Digitalumsatzerlöse zu beobachten, gleichzeitig aber auch ein Anstieg der Digitalsteuer. Unterschiede zeigten sich zwischen kleineren regionalen und den großen nationalen Medienunternehmen. Die Nachfrage nach Innovation und digitaler Transformation sei in der gesamten Branche ungebrochen.
Maximilian Dasch äußerte den Wunsch, dass die Einnahmen aus der Digitalsteuer gezielt zur Unterstützung österreichischer Medien eingesetzt werden. Nur so könnte die Vielfalt und Qualität der Medienlandschaft in Österreich langfristig gesichert und gestärkt werden. Silvia Lieb betonte den Fokus der Tiroler Tageszeitung auf einzigartige, regionale Inhalte. Ihre „Writer-First“-Strategie stelle sicher, dass alle Beiträge plattformunabhängig erstellt werden, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Leser:innen gerecht zu werden. Dieser crossmediale Ansatz ziele darauf ab, spezifische Angebote für die Nutzer:innen zu schaffen und so eine nachhaltige Bindung der Leser:innen zu fördern. Sebastian Krause betrachtet die digitale Transformation als Schlüssel, um ein neues Publikum über ein erweitertes Web-Angebot zu erreichen. Der Erfolg im Printbereich diene dabei als Fundament.
Erstmals verlieh die RTR Medien den neuen "RTR-Wissenschaftspreis für Medienwandel und Transformation"
Bei dem heuer erstmals ausgelobten Medien-Wissenschaftspreis geht es um die Würdigung innovativer Ideen und Erkenntnisse für die Medienbranche. Bei der Preisverleihung, die einer der Programmpunkte am ersten Tag auf der großen Bühne der Österreichischen Medientage war und von ORF-Moderatorin Fanny Stapf präsentiert wurde, erläuterten die Finalist:innen in einem kurzen Pitch Kernergebnisse ihrer Bachelor- und Masterarbeiten und die daraus zu ziehenden Schlüsse für die Medienwirtschaft.
Eine Fachjury, bestehend aus Mario Fruehauf (Geschäftsführer Kronehit, Präsident VÖP), Julia Wippersberg (Geschäftsführerin APA-OTS), Elisabeth Hödl (Professorin für IT Recht, Universität Graz) und Matthias C. Kettemann (Professor und Leiter des Instituts für Theorie und Zukunft des Rechts, Universität Innsbruck), wählte die Sieger:innen aus. Wir gratulieren den Gewinner:innen sehr herzlich zu ihrem Erfolg:
Bachelor-Arbeiten: Elisa Zhu (1. Platz), Sarah Desch (2. Platz) und Wanja Lang (3. Platz), alle FH St. Pölten
Master-Arbeiten: Viktoria Feichtinger, FH Oberösterreich (1. Platz), Marion Mondl, FH Burgenland (2.Platz), Katharina Krug, MCI Innsbruck (3. Platz)
Die Arbeiten werden demnächst unter den Neuigkeiten auf der Website der RTR veröffentlicht.