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    05/2024
  • Datum
    19.12.2024

Radio & Mobilfunk - ein starkes Duo für den digitalen Katastrophenschutz

Konvergente Expertendiskussion der RTR-Fachbereiche über Einsatz von AT-Alert und Automatic Safety Alert im Katastrophenschutz

v.l.: Wolfgang Struber und Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR © RTR/TSt

Im Rahmen des bei ihr per Gesetz eingerichteten Kompetenzzentrums für Telekommunikation und Medien, lud die RTR am Mittwoch, den 23. Oktober, zu einer mit hochkarätigen Experten besetzten Fachtagung über den digitalen Katastrophenschutz. Dabei ging es um eine digitale Ergänzung für das erst kurz zuvor gestartete Mobilfunkwarnsystem AT-Alert, das Meldungen auf die Handies der Bevölkerung bringt. Das System "Automatic Safety Alert", das sich an Empfangsgeräte für DAB+ Digitalradio richtet, könnte künftig eine weiterer Ausspielweg für Warnmeldungen sein.

"Ich freue mich, dass wir es heute geschafft haben, über die Zukunft zielgerichteter Alarmierung der Bevölkerung zu diskutieren. Es geht um den ‚Warnmittelmix‘, wie auch unser Gastexperte Olaf Korte vom Fraunhofer-Institut meint" sagte Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR.Telekom.Post anlässlich der Veranstaltung. "Was wir mit dem Mobilfunk aktuell geschafft haben, ist sinnvoll mit dem Radio, insbesondere der DAB+ Technologie, weiterzuentwickeln. Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür!", so Steinmaurer.

"In der Kombination von AT-Alert mit akustischen und visuellen ASA-Warnmeldungen, die auf Basis des hoch stabilen, digitalen Hörfunkstandards DAB+ übertragen werden, könnte ein resilientes, digitales Warnsystem aus den Komponenten Rundfunk und Mobilfunk geschaffen werden, das auch Radiogeräte, digitale Anzeigetafeln an öffentlichen Haltestellen und andere DAB+ Empfangsgeräte erreicht und die Bedeutung der Mediengattung Hörfunk hervorhebt", führte RTR Medien- Geschäftsführer Wolfgang Struber einleitend aus.

Wie auch die Vortragenden betonten, herrschte über alle Themenspektren hinweg reges Publikumsinteresse an den Fragestellungen der Veranstaltung. Unter den Gästen fanden sich zahlreiche Experten aus Katastrophenschutz und -information, Vertreter von Einsatzorganisationen, der Ministerien, des VÖZ, des VÖP, des Vereins Digitalradio Österreich, der ORS, der Mobilfunkanbieter sowie der Landeswarnzentralen.

Das Expertenpanel: (v.li.) Reiner Müller, Hermann Bühler, Helwin Lesch, Olaf Korte und Roman Bayer © RTR/TSt

Roman Bayer (Bundesministerium für Inneres) gab einen eindrucksvollen Einblick in die Entwicklung und Komplexität des staatlichen Krisen- und Katastrophenmanagements und die Herausforderungen bei der Einführung des mittlerweile erfolgreich getesteten Bevölkerungswarnsystems AT-Alert.
Herman Bühler schilderte anschaulich die technischen Hintergründe bei der Implementierung von AT-Alert und betonte die Herausforderungen in einem Multi-Channel-Warnsystem, um auf inhaltliche und zeitliche Konsistenz zu achten. Abschließend ging er auf mögliche Erfolgsfaktoren bei der Einführung von DAB+ Public Warnung ein.

Die Möglichkeiten des neuen Standards WorldDAB EWS/ASA und dessen Eignung für eine Bevölkerungswarnung über Digitalradio DAB+ war Themenschwerpunkt im Vortrag von Olaf Korte (Fraunhofer IIS). Dabei spielen z.B. die Möglichkeiten des Geofencings und damit die Unterbindung von "Overwarning" sowie die Möglichkeit von Alarmmeldungen über Radios im Stand-by-Zustand eine entscheidende Rolle.

Im Anschluss an die Vorträge moderierte Helwin Lesch, ehemaliger Leiter der Hauptabteilung Verbreitung und Controlling beim Bayerischen Rundfunk, eine Podiumsdiskussion mit den Vortragenden, an der auch Reiner Müller, ehemaliger technischer Direktor der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien teilnahm. Seitens des Publikums wurden insbesondere Fragen hinsichtlich der Umsetzung Warnsystemen via DAB+ in Österreich gestellt. Dabei zeigten sich die Herausforderungen in technischer, regulatorischer und organisatorischer Sicht, welche von allen involvierten Stakeholdern gemeinsam zu lösen sein werden.


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