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    21.05.2012

Neue Perspektiven für das digitale Fernsehen in Österreich

Expertentagung der RTR-GmbH skizziert Zukunft des TV-Empfangs

Das digitale Antennenfernsehen soll zukünftig bis zu 40 TV-Programme, zum Teil auch in HD-Auflösung, bieten. Das analoge Kabelfernsehen ist dagegen ein Auslaufmodell und steuert auf eine Abschaltung zu. Dies sind Aussichten für die nahe Zukunft des Fernsehens in Österreich, die am Vormittag im Rahmen einer von der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR-GmbH) veranstalteten Expertentagung unter dem Titel „Weiterentwicklung und Perspektiven für das digitale Fernsehen in Österreich“ in der Wiener Urania gezeichnet wurden. Die Veranstaltung fand im Rahmen des aus dem EU-Strukturfonds geförderten Fernsehentwicklungsprojekts „South East Europe Digi TV“ (SEE Digi.TV) statt, an dem neben der RTR-GmbH weitere 13 Organisationen aus zehn südosteuropäischen Ländern beteiligt sind.

„Mehr als 80 % der österreichischen TV-Haushalte empfangen heute digitales Fernsehen“, skizzierte Dr. Alfred Grinschgl, Geschäftsführer des Fachbereichs Medien der RTR-GmbH, die aktuelle Situation in Österreich. „Allein das Kabelfernsehen wird noch von etwa der Hälfte der Kabelkunden primär analog genutzt, doch die Digitalisierung verläuft auch hier seit rund vier Jahren sehr dynamisch“, so Grinschgl.

Ein analoges Abschaltszenario für das analoge Kabelfernsehen stellte Mag. Günther Singer, Geschäftsführer des zweitgrößten Kabelnetzbetreibers Liwest, dar. „Wenn ein akkordiertes Vorgehen von Gesetzgeber, Regulierungsbehörde und Kabelnetzbetreiber zu erreichen ist, begleitet von einer guten Kommunikation und Unterstützungsmaßnahmen für die Konsumenten, dann wäre ein Ausstieg aus dem analogen Kabelfernsehen in drei bis fünf Jahren vorstellbar“, so Singer.

Als erfolgsversprechendes Alternativmodell für die Konsumenten beschrieb Mag. Michael Wagenhofer, Geschäftsführer des Sendernetzbetreibers ORS comm, das digitale Antennenfernsehen der Zukunft auf Basis des Übertragungsstandards DVB-T2. Derzeit werde DVB-T nur von ca. 7 % der TV-Haushalte genutzt. „Mit DVB-T2 können wir bis zu 40 TV-Programme, auch in HD-Auflösung, anbieten. Überall dort in Europa, wo das digitale Antennenfernsehen eine zeitgemäße Programmmvielfalt bietet, ist es auch erfolgreich“, so Wagenhofer. „Heute können wir jedoch bundesweit nur acht Programme über Antenne anbieten.“ Die ORS comm hat an einer Ausschreibung der KommAustria für den Aufbau von DVB-T2 teilgenommen und will auch zahlreiche deutsche Programme ausstrahlen. Eine Entscheidung der Regulierungsbehörde wird für den Sommer erwartet.

Im Zuge der Digitalisierung des Antennenfernsehens wurde TV-Frequenzspektrum frei. Teile davon wurden dem Mobilfunk als so genannte Digitale Dividende gewidmet. Die Mobilfunkbetreiber drängen jedoch auf eine „Digitale Dividende 2“. Laut DI Franz Ziegelwanger, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, habe die Bundesregierung dazu 2010 eine ablehnende Haltung eingenommen, an der sich nichts geändert habe.

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