Europäische Branchen-Experten diskutieren Auswirkungen auf Markt und Konsumenten
Am Freitag, den 24. Mai 2013, haben die Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR-GmbH) und die Medienbehörde KommAustria zur „EuroReg 2013“ in das Palais Niederösterreich in Wien geladen. Thema: die Zusammenführung von Fernsehen und Internet auf so genannten SmartTVs sowie die daraus erwachsenden neuen Angebote und deren Beurteilung in der Medienregulierung. Mehr als 30 hochrangige Referenten von Medienaufsichtsbehörden, Medienunternehmen und von der EU-Kommission sowie Branchen-Analysten und Vertreter der Endgeräteindustrie aus neun europäischen Ländern skizzieren „Szenarien einer konvergenten (TV-)Welt“ – so der Titel der heurigen „EuroReg 2013“, die nach Berlin (2010) und Frankfurt (2011) nun in Wien zum dritten Mal stattfindet.
Eröffnet wurde die Tagung am Morgen vor rund 200 Teilnehmern von Dr. Manfred Matzka, Präsidialchef im Bundeskanzleramt, und von Dr. Alfred Grinschgl, Geschäftsführer des Fachbereichs Medien der RTR-GmbH. „Mit connected TV verschwimmen die Grenzen zwischen klassischem Fernsehen und audiovisuellen Inhalten aus dem Internet. Ich denke, dass hier enorme Herausforderungen an die Medienpolitik gestellt werden“, so Matzka. „Gerade im Zusammenhang mit einem zentralen Regulierungsanliegen, dem Schutz von Minderjährigen, zeigt sich dies besonders deutlich. So gibt das EU-Recht hier bisher – je nachdem ob ‚Fernsehen‘ oder ‚Fernsehen auf Abruf‘ vorliegt – ein unterschiedliches Schutzniveau vor.“ Dies sei in seinen Augen zu überdenken. Grinschgl sieht in den Entwicklungen eine besondere Herausforderung für Fernsehveranstalter, die nun nicht mehr nur im Wettbewerb untereinander, sondern auch mit neuen Inhalteanbietern stehen. „Für alle Beteiligten, nämlich Anbieter wie Konsumenten, beinhaltet das Zusammenwachsen von linearem und nicht-linearem Fernsehen jedoch auch eine Vielzahl neuer Chancen und Möglichkeiten“, betont Grinschgl. „Ich sehe hier aber vor allem ein sinnvolles Nebeneinander beider Nutzungsvarianten und längst kein baldiges Ende des linearen Fernsehens, wie manche Experten es bereits erkennen wollen.“
Ähnlich beurteilt Mag. Richard Grasl, kaufmännischer Direktor des ORF, die Situation: „Mit seinen Fernsehprogrammen und in Ergänzung dazu mit der ORF TVthek und deren Abrufbarkeit über verschiedenste Endgeräte, natürlich auch über SmartTVs, trägt der ORF dem wachsenden Bedürfnis der Zuseher Rechnung, die Inhalte des ORF passend zur jeweiligen Lebenssituation nutzen zu können. Darin sehen wir keine Bedrohung, sondern vor allem eine hervorragende Entwicklung, mit der wir einen bestmöglichen Service bieten können.“
Elisabeth Markot, Policy Officer der Europäischen Kommission, stellt in ihrem Vortrag das Ende April veröffentlichte „Grünbuch über die Vorbereitung auf die vollständige Konvergenz der audiovisuellen Welt“ vor, mit dem die Kommission den Diskurs über eine Anpassung des grundlegenden europäischen Rechtsrahmens an die sich verändernden Bedingungen initiiert hat.
Mit Medien-Beratern und -forschern wie Lluís Borrell von Analysys Mason aus Madrid, Guy Bisson von IHS Screen Digest und Richard Kastelein von Agora Media aus London oder dem Bertelsmann-Berater Hans Mahr zeichnen Top-Experten der Branche ihr Bild von der Zukunft der audiovisuellen Medien. Vertreter von Samsung aus London oder des Kabelnetz-Giganten Liberty Global aus Amsterdam stehen stellvertretend für die neuen Plattformbetreiber, die über ihre Endgeräte auch audiovisuelle Medieninhalte auf Abruf anbieten. Sie treffen im Rahmen der EuroReg 2013 auf Repräsentanten von Medienunternehmen wie dem ORF, des ZDF, der ProSiebenSat.1-Gruppe, der RTL-Gruppe oder von Sky Deutschland sowie auf Ross Biggam, Chef des in Brüssel beheimateten Verbands der kommerziellen TV-Veranstalter in Europa (ACT) und auf Nicola Frank, Vertreterin der European Broadcasting Union (EBU), in der die öffentlich-rechtlichen Sender Europas organisiert sind.
Die EuroReg 2013 wird von der RTR-GmbH und von der KommAustria sowie vom Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) in der Schweiz und von den deutschen Landesmedienanstalten gemeinsam getragen. Mit ihrer Ausrichtung, Medientrends darzustellen und gleichzeitig auch regulatorisch zu beurteilen, ist die EuroReg auch ein besonderer Anziehungspunkt für die Medienexperten aus den Regulierungseinrichtungen in ganz Europa. So konnten RTR-Geschäftsführer Grinschgl und der KommAustria-Vorsitzende Mag. Michael Ogris hochrangige Kollegen nicht nur aus Deutschland und der Schweiz, sondern unter anderem auch aus Großbritannien, Frankreich oder Polen als Referenten der Tagung und als Gäste begrüßen.
Moderiert wird die Veranstaltung vom deutschen Fachjournalisten Dieter Brockmeyer und von Ina Bauer, Bereichsleiterin Diversifikation bei ATV.
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