Die für 30. April 2012 geplante Abschaltung von analogen Fernsehprogrammen auf den TV-Satelliten war Gegenstand einer Fachveranstaltung, zu der die Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR-GmbH) gemeinsam mit dem Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) die Bauvereinigungen, Hausverwaltungen und Verantwortlichen für Gemeinschaftssatellitenanlagen eingeladen hat. In seiner Einleitung erwähnte Dr. Alfred Grinschgl, Geschäftsführer für den Fachbereich Rundfunk der RTR-GmbH, dass die digitalen Rundfunkprogramme seit mehr oder minder zehn Jahren angeboten werden: „So sind wir in Österreich in der absoluten Schlussphase der Digitalisierung unserer Fernsehhaushalte angelangt. Dennoch gibt es in zahlreichen Gemeinschaftssatellitenanlagen immer noch einen analogen TV-Empfang.“ Davon seien bis zu 10 % aller österreichischen Haushalte betroffen.
Danach sprach Dr. Manfred Müllner vom FEEI über die Umstellung in den zahlreichen Gemeinschaftsanlagen in Österreich: „Wir treten ein für eine rasche Umstellung, die stressfrei funktioniert und den Fernsehteilnehmern den Komfort ihres Empfangs verbessern soll.“
Aus Sicht des Satellitenbetreibers ASTRA referierte danach Joachim Knör über die analoge Abschaltung am Satelliten ASTRA, der die weitaus überwiegende Anzahl der europäischen Haushalte mit Satellitensignalen versorgt. Aus seiner Sicht sind noch 705 Tage Zeit, dennoch sei es besser, früher auf digital umzustellen, als erst in den letzten Monaten: „Gerade in den letzten Monaten kann es zu Engpässen im Handel kommen.“ Weiters sprach Herr Knör über die europäische „Vorzeigerolle“ von Österreich, da Österreich im Satellitenempfang bereits Ende 2009 zu 89 % auf den digitalen Empfang umgestellt war.
Als Kommunikationselektroniker und Funktionär der Wirtschaftskammer Österreich sprach danach Ing. Martin Karall insbesondere über die Situation in Wien: „In Wien haben wir 31.600 von analog auf digital umzustellende Gebäude. Gleichzeitig gibt es in Wien 110 Antennenanlagenerrichter. Für diese 110 Professionisten würde die Umstellung ein Jahr dauern. Daher mein wichtigster Rat: rechzeitig beginnen.“
Ebenso sprach Christian Koller danach für die Herstellerseite bzw. als Mitglied des DVB-Forums, über die Notwendigkeit sehr rasch umzustellen, weil es auch aus seiner Sicht Engpässe geben könnte. Betroffen von Umstellungen sind Kanalaufbereitungen, die nur analoge Satellitenprogramme empfangen. Am besten wäre es, eine digitale Multi-Schalteranlage oder eine digitale Kopfstelle zu errichten, in Ausnahmefällen, vor allem im Interesse älterer TV-Konsumenten, ist er auch für eine Reanalogisierung der empfangenen Fernsehprogramme. Die Vorteile von Digitalfernsehen, wie etwa HDTV, eine deutliche Zunahme der zu empfangenden Programme sowie die bessere Bildqualität, sollte klar in den Vordergrund gerückt werden.
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