Ein FERNSEHFONDS-Förderprojekt: Studiert, unterschätzt, überlastet – was Hebammen leisten
In Österreich übersteigt die Zahl der meist weiblichen Bewerberinnen für den stark praxisorientierten "Bachelor-Studiengang Hebamme" die wenigen verfügbaren Studienplätze im Schnitt um das 16-fache, in einigen Fällen sogar um das 25-fache. Eigentlich erstaunlich, denn in einem auf Effizienz getrimmten Gesundheitssystem ist der Beruf der Hebamme ein Knochenjob mit Aussicht auf ein eher durchschnittliches Einkommen. Zu wenige Absolventinnen stehen einem hohen Bedarf gegenüber. In der Folge sind die 2.400 aktiven Hebammen in Österreich oft heillos überlastet.
Den jährlich über 2.000 Interessentinnen werden bisher österreichweit gerade einmal rund 100 Ausbildungsplätze für Hebammen an sieben Fachhochschulen angeboten. Jetzt steigt das Angebot gerade um circa 40 bis 50 weitere FH-Ausbildungsplätze. Dennoch droht bald ein Hebammennotstand, berichtet die vom FERNSEHFONDS AUSTRIA geförderte Dokumentation „Aller Anfang“ von Regisseurin Karin Berghammer, die ihr Berufsleben selbst als Hebamme begann. Ihr Film begleitet vier Studierende, die die Realität ihres Wunschberufes schon in der zur Hälfte aus Praktika bestehenden Ausbildung oft recht unsanft erleben.
Wer es nach dem Studium, dessen Lehrplan sich wie ein verkürztes Medizinstudium liest, in die Festanstellung an einem Landeskrankenhaus schafft, startet je nach Haus mit 2.000 Euro bis maximal 2.800 Euro brutto.
Die sehenswerte Dokumentation „Aller Anfang“ ist am 20. Dezember um 23.05 Uhr im Programm von ORF 2 zu sehen.
Ein Foto der Produktion steht am Seitenende zum Download zur Verfügung.
Der FERNSEHFONDS AUSTRIA, eingerichtet beim Fachbereich Medien der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR Medien), ist die größte Förderstelle für Fernsehproduktionen in Österreich. Das von der Bundesregierung zur Verfügung gestellte Budget beträgt jährlich 13,5 Mio. Euro. Weitere Informationen über den FERNSEHFONDS AUSTRIA und Fördervoraussetzungen unter www.fernsehfonds.at.