Wien, 1906. Marie König wird seit vier Jahren im "Salon Riehl" zur Prostitution gezwungen. Als sie den Aufstand wagt und an die Presse geht, löst sie einen Skandal aus, der die Doppelmoral der Wiener Gesellschaft erschüttert. Zugleich werfen Marie Königs Enthüllungen ein scharfes Licht auf die Abgründe des boomenden weltweiten Prostitutionsgeschäfts des Fin de Siècle. Junge, oft jüdische Frauen aus den bitterarmen Ostgebieten Deutschlands und Österreich-Ungarns werden in Bordelle bis nach Indien und Südamerika gebracht. Die Regierungen reagieren zwiespältig: Der Handel mit "unschuldigen Mädchen" wird international bekämpft - die Bordelle vor der Haustür als "notwendiges Übel" toleriert. Zugleich formiert sich eine machtvolle international Frauenbewegung, die Prostitution und Menschenhandel stoppen will.