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In Österreich boomt heute der zeitgenössische Tanz und heimische Choreografen und Tänzer liefern überzeugende Performances. - Das sagen die Fachleute. Wenn man ins Theater geht, bekommt man dann aber oft alles Andere als Tanz zu sehen. Tänzer sprechen, spielen, sitzen, stehen und bewegen sich nicht. Das sind heutige Tanzperformances. Was steckt dahinter? Diese Dokumentation ist ein Streifzug durch eine - sich selbst (zu Recht?) bejubelnde - Tanzszene und wird aus der Sicht eines "Normalsterblichen" erzählt. Die renommierte Tanzkritikerin Dr. Andrea Amort hat sechs der - wie sie meint - international vielversprechendsten, österreichischen Choreographen ausgewählt und Werner Boote macht sich nun an diese heran. Werner Boote filmt ihre Performances, wundert sich über das Gebotene, verwickle sie (Backstage oder beim Training) in persönliche Szenen und besuche sie zu Hause, weil er über ihr Privatleben herausfindet, warum sie so "tanzen" und was das bedeutet. Denn bei den Stücken handelt es sich heutzutage vielmehr um abstrakte Äußerungen der persönlichen Gedankenwelten. Der Film erzählt von Träumen, Erfolgen, Misserfolgen, psychischem Stress und körperlicher Marter. Auch das typisch Österreichische kommt zu Vorschein: Angst (vor Publikum, Aufmerksamkeit, Erfolg etc.), Faulheit und Flucht in die Theorie. Wie steht es um den "zeitgenössischen Tanz" heute? Ist er nur für Tanzfreaks und Familienangehörige gemacht, oder auch für den "Normalverbraucher"? Ist es eine postmoderne Initiative gegen Ballett, oder hat er sich zur eigenen Kunstform emanzipiert? Gezeigt werden liebenswerte Menschen und ihre interessanten Performances. Der Dokumentarfilm "emergency!emerging-room" ist der Versuch, zeitgenössischen Tanz fernsehgerecht aufzubereiten.