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Während der Revolution von 1848 ereignete sich in Wien der erste bedeutende Protest österreichischer Frauen für gleichen Lohn und gleiche Rechte. In der so genannten "Praterschlacht" fanden durch das Eingreifen der Nationalgarde 18 Menschen den Tod, und hunderte wurden verwundet. Damals begann eine Bewegung österreichischer Frauen, die sich mit langem Atem für Gleichberechtigung einsetzte. Auf die Schicksale und Biographien dieser zum Teil kaum bekannten Frauen hat die in Wien lebende Photo- und Performancekünstlerin Irene Andessner unlängst aufmerksam gemacht. Mit ihren Photographien rückt sie Frauen in das Blickfeld der Öffentlichkeit, die in den Jahrzehnten um 1900 das Wahlrecht und das Recht, zu studieren erstritten. Es gehört zu den ungeliebten Wahrheiten unserer Gesellschaft, dass Frauen in Österreich auch heute noch durchschnittlich 20% weniger Lohn für gleiche Arbeit erhalten als ihre männlichen Kollegen. Aus Empörung über Ungerechtigkeit und unter dem Eindruck der fahrlässigen Tötung streikender Textilarbeiterinnen in New York fand am 19. März 1911 der erste Internationale Frauentag statt. Von der Reiseschriftstellerin Ida Pfeiffer über Bertha von Suttner bis hin zu der Sozialpolitikerin Adelheid Popp ging es den Frauen um das, was schon die Malerin, Philosophin und Schriftstellerin Rosa Mayreder forderte - "eine vom Geschlecht unabhängige Freiheit der Individualität".