VIVAL LA VULVA erzählt einerseits von der Kulturgeschichte der Vulva, von ihrer Anbetung als Freuden- und Fruchtbarkeitsspendende in den Mythen und Darstellungen vorchristlicher Zeit über ihre Ablehnung und Dämonisierung - teufelsgleich und mit Zähnen bewaffnet, bis zur offensiven Provokation und der Sichtbarmachung in Strategien moderner Kunst am Beginn des 20 Jahrhunderts und den Frauenbewegungen ab den 1960er Jahren bis heute. Darüber hinaus nimmt sich der Film speziell auch gegenwärtiger gesellschaftlicher Strömungen zu diesem Thema an, von der Beschneidung, die in manchen Kulturen noch immer die patriarchale Ordnung konstituiert, bis zu den stark zunehmenden Zahlen von intimchirurgischen Eingriffen, die alle Frauen zwischen den Beinen aussehen machen will wie kleine Mädchen: haarlos, mit aufgespritzten äußeren und versteckten inneren Schamlippen. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Erfahrungen, Beobachtungen und Reflexionen von Frauen unterschiedlichen Alters, unterschiedlicher Herkunft und Lebensentwürfen, deren weibliche Identität sich zwischen Fremdbestimmung und Selbstbehauptung, Bejahung und Lebensfreude, Beharrlichkeit und produktivem Widerstand etablierte. In der Thematisierung unterschiedlicher Positionen quer durch Kulturen und Länder propagiert der Film einen positiven und angstfreien Umgang mit der Vulva. VIVA LA VULVA wird ein informativer, unterhaltender und humorvoll-provokanter Film zu einem wenig erschlossenen Wissensgebiet.