Um den Zuschauenden Koligs Arbeitsweise und Verständnis von Kunst zu verdeutlichen, steht im Mittelpunkt dieses Portraits über den Künstler die Herstellung eines Objektes. Man verfolgt Koligs Schaffen von der Konzeptionierung des Objektes bis zur Fertigstellung und Ingebrauchnahme. Dieser "rote Faden" des Filmes wird ergänzt durch die Einbeziehung früherer Arbeiten, um das grundsätzliche Kunstverständnis Koligs zu zeigen. Es geht in diesem Film also nicht um eine chronologische Aneinanderreihung seiner Werke, sondern um ein Teilnehmen am Prozess des Schaffens. Wir sehen Kolig bei seinen ersten Entwürfen und Überlegungen zu dem Objekt, das er "Knopfloch-Operation" nennt und das die Distanz zwischen Menschen in ihrem Umgang miteinander verdeutlicht. Von der Auswahl des Materials, der handwerklichen Herstellung, der Einbeziehung des Schaffensortes "Paradies" bis hin zu Inszenierung der fertigen Installation ist jeder Schritt seiner Arbeit zu verfolgen. Das so geschaffene dramaturgische Konzept des Filmes wird ergänzt durch Interviews mit Kolig. In ihnen wird sein Verständnis von Kunst, sein Verständnis von sich als Künstler, seine Weltsicht, seine Beziehung zu Kärnten und Österreich ebenso thematisiert wie seine persönliche Herkunft aus einer Künstler-Familie, sein Lebenskonzept als Ehemann und Vater, sein Umgang mit Krankheit und Alter, seine Beziehung zu Natur und Künstlichem, sein Drang, Tabus zu brechen und seine Liebe zum Leben. Abgesehen von einigen wichtigen Eckdaten zu Person und Werk verzichtet der Film weitgehend auf erklärende Kommentare. Der Künstler steht im Mittelpunkt, kommentiert sich selbst und erlaubt den Zuschauenden Einblick in seine Intimität des Denkens und Tuns.