Newsletter RTR Medien

  • Newsletter
    05/2024
  • Datum
    19.12.2024

RTR Medien-Veranstaltung zu „Medienkompetenz in der journalistischen Praxis“

Mit Expert:innen aus Journalismus, Bildung und Wissenschaft. Präsentation des "Medienkompetenzberichts 2024". Vorschau der Studie „Digital Skills Austria 2024". 

Podium der RTR Medien-Veranstaltung "Medienkompetenz in der journalistischen Praxis" © RTR/TmB

Bei unserer Medienkompetenz-Veranstaltungen der vorangegangenen Jahre standen vor allem die Mediennutzer:innen und deren medialen Kompetenzen im Zentrum der Betrachtungen. Aber auch Medienschaffende sind als Vermittler:innen von Medienkompetenz wesentliche Faktoren und benötigen selbst ein umfassendes Wissen in dem Bereich und vielfältige Fähigkeiten, die den aktuellen technologischen Entwicklungen und Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung regelmäßig angepasst werden müssen. Hier setzte unsere diesjährige Veranstaltung am 7. November an. Ihr Titel „Medienkompetenz in der journalistischen Praxis - Was kann Journalismus leisten?“ ist auch Leitthema unseres diesjährigen Medienkompetenz-Berichts. Im Fokus der Veranstaltung standen die Aspekte „Welchen Stellenwert hat der Journalismus für die Vermittlung von Medienkompetenz?“, „Welche Fähigkeiten brauchen Journalist:innen, um selbst medienkompetent zu sein?“ und „Welche Aufgaben übernimmt der Journalismus, wenn es darum geht, Medienkompetenz zu fördern?“

Begrüßung durch Wolfgang Struber (RTR Medien)
Mag. Wolfgang Struber, Geschäftsführer der RTR Medien © RTR/TmB
Zur Einführung in die Veranstaltung betonten Mag. Wolfgang Struber, Geschäftsführer der RTR Medien und Mag. Michael Ogris, Vorsitzender der KommAustria,  die besondere Bedeutung der „Medienkompetenz und der digitalen Kompetenz als zentralen Schlüssel zur Bekämpfung von Fake News und zur Minimierung der Wirkungsbreite von Desinformation“. Vertrauenswürdige, qualitativ hochwertige, journalistische Angebote seien Orientierungs-Anker und müssten auch gerade dort breit aufgestellt und auffindbar sein, wo Fake News und Desinformation sich am weitesten verbreiten. 
Das Bild zeigt Dimitri Prandner bei der Präsentation der
v.l. Andreas Kunigk, Mag. Dr. Dimitri Prandner © RTR
Zunächst präsentierte Mag. Dr. Dimitri Prandner, Sozialforscher der Johannes Kepler Universität Linz, die zentralen Ergebnisse der Studie „Digital Skills Austria 2024“. Die Studie wurde erstmals im Jahr 2022 im Auftrag der RTR Medien unter der Leitung von Univ.-Prof. Mag. Dr. Thomas Steinmaurer der Paris Lodron Universität Salzburg und in Kooperation mit dem Institut für Soziologie der JKU Linz durchgeführt und in ihrer nun bereits dritten Auflage vielfach erweitert. Im Vordergrund steht dabei die Untersuchung der Fähigkeiten der Österreicher:innen, sich im digitalen Raum zu orientieren und ihn mitzugestalten.  In diesem Jahr wurden besonders die Untersuchungen zum zeitgemäßen Umgang der österreichischen Bevölkerung mit digitalen Technologien um weitere Aspekte der bewussten Handhabung von Künstlicher Intelligenz erweitert. So konnte beispielsweise empirisch nachgewiesen werden, dass ein Großteil der Österreicherinnen und Österreicher an dem zukünftig verstärkten Einsatz von KI interessiert sind, aber diesbezüglich auch mit einem großen Anteil an Skepsis und Unsicherheit in diese ungewisse Zukunft blicken.


Podium eins. Von links Andreas Kunigk, Pulitzer-Preisträger Christo Buschek, APA-Faktenchekck-Experte Florian Schmid
(v.l.n.r.) Moderator Andreas Kunigk, Mag. Florian Schmidt, Christo Buschek © RTR/TmB

Zum Auftakt von drei Podiumsgesprächen, die RTR Medien- und KommAustria-Pressesprecher Andreas Kunigk moderierte, vermittelten der APA-Faktencheck-Experte Florian Schmidt und der investigative Daten-Journalist und Pulitzer-Preisträger Christo Buschek dem Publikum inspirierende Einblicke in die aktuellen journalistischen Arbeitsweisen renommierter Medienunternehmen und in die journalistische Praxis unter Einsatz von Daten und Künstlicher Intelligenz. Neben den heutigen Möglichkeiten und Vorteilen von datengestütztem Journalismus, unterstrichen die Beiden allerdings besonders die „Wichtigkeit, Vertrauen zu schaffen und der Wahrheit mit den Mitteln des Journalismus eine Stimme zu geben“.

Zweites Podium. Von links Andreas Kunigk mit Journalistinnen Barbara Eidenberger und Mirjana Tomić
Mag. Barbara Eidenberger (Mitte links) & Mirjana Tomić, MA (Mitte rechts) © RTR/TmB

Im zweiten Panel  beleuchteten die ehemalige  Auslandskorrespondentin und aktive Kommunikationsberaterin Mirjana Tomić, MA, und Barbara Eidenberger, Leiterin Digitale Medien der OÖ Nachrichten, beleuchteten die Potentiale, aber auch die Gefahren für den klassischen Journalismus , die im digitalen Wettlauf um die schnellste Nachricht mit dem Einsatz von neuen Technologien verbunden seien. Außerdem sei insbesondere durch soziale Medien, aber auch durch den Zwang, in der Flut von Informationen aufzufallen, ein starker Trend zur  Sensationalisierung festzustellen, der der Gesellschaft keinen guten Dienst leiste, da damit Kern und Wahrheit von Nachrichten oft verschwimmen würden. Zukünftig werde es einen stärkeren kollaborativen Austausch zwischen klassischem journalistischem Handwerk und unterstützenden Technologien benötigen, um beispielsweise Quellen und Inhalte zu verifizieren.

Den Abschluss bildete ein wissenschaftliches Panel mit FH-Prof. Mag. Dr. Johanna Grüblbauer, Studiengangsleiterin „Medienmanagement“ der FH St. Pölten, FH-Prof. Mag. Dr. Christina Ortner, Expertin für Online-Kommunikation an der FH Hagenberg und dem Leiter der Wiener „Social City Academy“, Dr. h.c. Wolfgang Renner.
v.l.: Andreas Kunigk, Christina Ortner, Johanna Grüblbauer, Wolfgang Renner © RTR/TmB

Vorrangiger Diskussionsgegenstand des letzten Podiums war die Notwendigkeit der frühen Förderung von Medienkompetenz durch die Familie, aber auch durch Schule und Hochschule. Die übermäßige Nutzung von Social Media bereits in jungem Alter vermittle nicht per se Fähigkeiten im sachgemäßen Umgang mit redaktionellen Medien und bereite die Jugendlichen auch nicht auf die Gefahren von falschen Informationen in Medien vor. Es brauche daher bereits früh Förderprojekte und Workshops zur Sensibilisierung der jungen Generationen, auch um Quellenkunde und Recherchefähigkeiten bereits in jungem Alter zu trainieren. Wolfgang Renner appellierte zudem an die Medien, den Wissenschafts-Journalismus zu stärken. Die Berichterstattung über neue wissenschaftliche Erkenntnisse liefere in vielen Bereichen die Basis für einen faktenbasierten, öffentlichen Diskurs 

Die Beiträge der Veranstaltungs-Teilnehmer:innen sowie eine große Anzahl weiterer Beiträge von u.a. Corinna Drumm, Geschäftsführerin des Verbandes Österreichischer Privatsender (VÖP) , Matthias C. Kettemann, Professor für Innovation, Theorie und Philosophie des Rechts, als auch Leiter des Instituts für Theorie und Zukunft des Rechts an der Universität Innsbruck, oder Christian Jungwirth, Leiter des Mitmach-TV-Senders OKTO, und seinem Kollegen Thomas Pranger, enthält der im Rahmen der Veranstaltung vorgestellte „Medienkompetenzbericht 2024“ der RTR Medien.

Das vollständige Programm sowie eine Aufzeichnung der Veranstaltung können auf der Website der RTR eingesehen werden:   https://www.rtr.at/medien/aktuelles/veranstaltungen/Veranstaltungen/2024/Medienkompetenz_und_Journalismus.de.html#pastevents


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