(Stefan Teufel)
Die aktuelle Studie "Ökologische Effekte des Glasfaserausbaus", die WIK-Consult im Auftrag der RTR.Telekom.Post erstellt hat, zeigt, dass der Ausbau von Glasfaser im Telekommunikationsbereich, trotz anfänglich erhöhter CO₂-Emissionen im Zuge der Bauphase, langfristig zu einer positiveren CO₂-Bilanz führt. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer Veranstaltung am 11. Dezember der Öffentlichkeit präsentiert und mit Experten in einer Podiumsdiskussion erörtert.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie:
Die IKT-Branche trägt insgesamt mit 2 bis 4 Prozent zu den weltweiten CO₂-Emissionen bei. Der Fokus auf den Ausbau von energieeffizienten Zugangsnetzen ist ein wichtiger Schritt, um den ökologischen Fußabdruck der IKT zu reduzieren. Die Studie weist dabei auch darauf hin, dass die Informations- und Kommunikationstechnologien helfen können, zur Emissionsreduktion in anderen Sektoren beizutragen. Auch wenn Mehraufwände hier Einsparungen in anderen Bereichen unserer Gesellschaft ermöglichen können, sollten sie dennoch so energiesparsam und -effizient wie möglich gehalten werden.
Dieses Spannungsfeld war auch eines der Themen der Podiumsdiskussion anlässlich der Veröffentlichung der Studienergebnisse. Martin Beermann (Joanneum Research), Igor Brusic (Open Fiber Austria - OFAA), Werner Neubauer (Aconnic), Thomas Plückebaum (WIK-Consult) und Gregor Schönstein (Digitaloffensive Österreich - DOÖ) diskutierten unter der Moderation von Cornelia Ertl unter anderem die Bedeutung der Telekommunikationsbranche für die Digitalisierung. Auch die Effekte des zu erwartend starken Datenwachstums und dessen Auswirkungen vor allem auf den Energiebedarf der Mobilfunkcubes wurde erörtert. Ebenso wurden Fragen zur Abschaltung von Kupfernetzen und zur Investitionssicherheit beim Glasfasernetzausbau diskutiert.
Klaus Steinmaurer (RTR) betonte als Gastgeber überdies die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit als ein Treiber für Innovation und unterstrich die Notwendigkeit verschiedene Netzzugangstechnologien im Gesamtkontext einer nachhaltigen Telekommunikationswirtschaft zu sehen.
Wir verstehen die Studie und unsere Veranstaltung als einen Beitrag zum öffentlichen Diskurs, wie sowohl ein steigender Bandbreitenbedarf als auch der ökologische Fußabdruck der (Anschluss-)Netze in den Griff bekommen werden kann. Es zeigt sich klar, dass der weitere schnelle Ausbau von Glasfaser ein zentraler Baustein dafür ist, um ein zukunftsfähiges und nachhaltiges Telekommunikationsnetz in Österreich sicherzustellen.