(Gregor Goldbacher)
In der zunehmend vernetzten Welt des 21. Jahrhunderts sind Mobiltelefone nicht nur Kommunikationsmittel, sondern auch zentrale Knotenpunkte unserer digitalen Existenz. Während Fortschritte wie die Einführung der eSIM (embedded SIM) die Mobilität und Flexibilität erhöhen, öffnen sie gleichzeitig neue Türen für Cyberkriminelle. Eine besonders bedrohliche Methode ist das sogenannte "eSIM-Swapping". Diese Technik ist eng mit dem Identitätsdiebstahl verbunden und birgt erhebliche Risiken sowohl für Einzelpersonen als auch für Unternehmen.
Das eSIM-Swapping ist eine Methode, bei der Kriminelle die Kontrolle über die Telefonnummer eines Opfers übernehmen, indem sie diese auf eine neue, von ihnen kontrollierte eSIM übertragen. Sobald sie die Kontrolle über die Nummer erlangt haben, können sie Zwei-Faktor-Authentifizierungen umgehen, die auf dem Empfang von SMS-Codes basieren. Dies ermöglicht es ihnen, unbefugt auf Bankkonten, soziale Medien und weitere persönliche Daten zuzugreifen, was bei den Opfern oft zu erheblichen finanziellen Schäden und emotionalen Belastungen führt.
Der Angriff beginnt meist mit dem Sammeln von persönlichen Informationen. Dies kann durch Phishing, Social Engineering oder Datenlecks geschehen. Hat der Angreifer genügend Informationen über das Opfer gesammelt, kontaktiert er den Mobilfunkanbieter und weist sich mit der Identität des Opfers aus. Mit überzeugenden Argumenten und oft detaillierten persönlichen Daten überzeugt er den Kundenservice, die Telefonnummer auf eine neue eSIM zu übertragen. Von diesem Moment an erhält der Angreifer alle eingehenden Anrufe und SMS. Nach dem Kenntnisstand der RTR sind sich die Mobilfunkanbieter dieses Risikos bewusst und haben Maßnahmen ergriffen, dieses Risiko zu minimieren.
Identitätsdiebstahl spielt beim eSIM-Swapping eine zentrale Rolle. Indem der Angreifer Identitätsdaten des Opfers wie Namen, Geburtsdatum und sogar Sozialversicherungsnummern stiehlt, kann er sich erfolgreich als das Opfer ausgeben. Die Kombination aus gestohlenen Identitätsinformationen und der Kontrolle über die Telefonnummer ermöglicht es den Kriminellen, Zugang zu diversen Konten und Diensten zu erhalten, die sich auf Telefonnummern als primäres Sicherheitsmerkmal stützen.
Der Schutz vor eSIM-Swapping erfordert sowohl technische als auch verhaltensbezogene Maßnahmen. Hier sind einige Empfehlungen:
E-SIM-Swapping und Identitätsdiebstahl sind ernsthafte Bedrohungen in unserer digitalen Welt. Der Schutz vor diesen Angriffen erfordert ein Bewusstsein für die Risiken und eine proaktive Herangehensweise an die Sicherheit. Durch die Kombination aus technologischen Lösungen und aufmerksamen Verhaltensweisen können wir die Chancen der Kriminellen verringern und unsere digitalen Identitäten besser schützen.
Bleiben Sie wachsam und schützen Sie, was Ihnen wichtig ist!