"Beim Call-ID-Spoofing verfälschen Betrüger:innen die Nummer, die bei einem Anruf aufscheinen. Daher könnten Betrüger beispielsweise vermeintlich auch mit ‚meiner‘ eigenen Telefonnummer Anrufe durchführen und andere belästigen. Im Mai haben wir dazu mehr als 530 Beschwerden registriert. Ärgerlich ist, dass man persönlich weder im Vorfeld noch im Betrugsfall Schutzvorkehrungen treffen kann. Auch Behörden und Mobilfunkanbieter haben keinerlei Handhabe gegen diese Betrügereien und können diesen Missbrauch nicht abstellen", informiert Dr. Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR für den Fachbereich Telekommunikation und Post. "In den meisten Fällen erlangt man vom Missbrauch der eigenen Rufnummer erst dann Kenntnis, wenn man selbst von den Belästigten aufgefordert wird, die Anrufe abzustellen. Im schlechtesten Fall landet die eigene Rufnummer beispielsweise auf Warnlisten von Spamdetektoren auf Smartphones", führt Steinmaurer weiter aus.
Viele Smartphones verfügen über Spamdetektoren. Diese identifizieren auffällige Anrufe bzw. Rufnummern und lassen sie über eine Warnliste sperren. So kann man im Falle des Missbrauchs der eigenen Rufnummer völlig unschuldig auf den Warnlisten dieser Spamdetektoren landen und kann folglich nur mehr eingeschränkt telefonieren. Viele Nutzer:innen werden sich nämlich von der Warnmeldung "Spamverdacht" abschrecken lassen und entsprechende eingehende Anrufe nicht annehmen. Bei privaten Anrufen kann das schon sehr ärgerlich sein, bei geschäftlich genutzten Telefonnummern aber die Geschäftstätigkeit beeinträchtigen.
Die österreichischen Mobilfunkanbieter haben keinen Einfluss auf Spamdetektoren auf mobilen Endgeräten. "Wenn die eigene Nummer auf einer Warnliste landet, muss man sich daher an die Endgerätehersteller wenden, an Google, Apple oder die jeweiligen App-Anbieter. Davor muss man allerdings herausfinden, auf welchen Smartphones der Spamverdacht angezeigt wird, damit man sich an den richtigen Anbieter wenden kann. Alles also sehr kompliziert, zeitaufwendig und letztlich unbefriedigend", sagt Steinmaurer.
Rufnummern und Absenderkennungen von SMS, die missbräuchlich verwendet werden, können unter rufnummernmissbrauch.at bekannt gegeben werden. Damit können wir betrügerische Aktivitäten, die gehäuft auftreten, rasch erkennen und die Bevölkerung informieren.