"Insgesamt 1.575 Beschwerden zu Rufnummernmissbrauch haben wir im Jänner in der Meldestelle für Rufnummernmissbrauch registriert – Tendenz wieder steigend", informiert Dr. Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR für den Fachbereich Telekommunikation und Post, anlässlich des Safer Internet Days, und führt aus, "mit den Handys, die wir permanent bei uns haben, laufen wir auch jederzeit Gefahr, betrügerischen Machenschaften im Netz auf den Leim zu gehen!"
Mehr als 360 Meldungen betrafen im Jänner Phishing-SMS. Bei Phishing versuchen Betrüger beispielsweise über Anrufe, SMS oder Chat-Nachrichten Vertrauen aufzubauen und sich so persönliche Daten (Kontodaten, Passwörter) der kontaktierten Person zu erschleichen. "Wir alle kennen das mittlerweile – es kommt ein SMS, das die Lieferung eines Pakets ankündigt und man sollte unbedingt einen Link anklicken, um noch eine ganz geringe Zustellgebühr zu zahlen, damit das Paket auch wirklich zugestellt wird. Oder ein vermeintlicher Polizist ruft an, der Wertgegenstände vor nahenden Einbrechern in Sicherheit bringen will. Oder Softwareunternehmen, die bei einem angeblichen Virenbefall helfen wollen und bei der Gelegenheit gleich eine Schadsoftware installieren", führt Steinmaurer einige Betrugsszenarien an. Am Ende der Kette steht immer eine finanzielle Schädigung – entweder durch den Missbrauch von erlangten Zugangsdaten oder weil die Opfer selbst zu Überweisungen bzw. anderen Vermögenstransaktionen verleitet werden.
Derzeit mehrt sich Scamming im Zusammenhang mit dem Zahlungsdienst PayPal. Bei dieser Betrugsmasche werden gefälschte SMS, E-Mails oder Chatnachrichten eingesetzt, die einen Link zu einer gefälschten PayPal-Website enthalten. Folgt man dem Link wird man aufgefordert, Zahlungsdaten einzugeben.
"Leider ist es nur teilweise möglich, den Kriminellen im Netz auf die Schliche zu kommen und sie in die Verantwortung zu nehmen. Die Handlungsempfehlung kann daher für jede und jeden von uns nur lauten: vorsichtig sein, besser nichts anklicken, bei unbekannten Rufnummern nicht abheben, unerwünschte Telefonate sofort beenden und persönliche Daten keinesfalls spontan herausrücken", sagt Steinmaurer. Leider ist damit zu rechnen, dass die Betrugsversuche immer besser getarnt werden können. Mittels Deepfaketechnologie können z.B. Stimmen oder Videos von vertrauten Personen leicht gefälscht werden. Es wird daher immer mehr Kompetenzen der Nutzer:innen brauchen, Betrugsversuche rechtzeitig zu erkennen. Der Safer Internet Tag leistet hier auch heuer wieder einen wichtigen Beitrag.
Ausführliche Informationen zum Rufnummernmissbrauch sind auf der Website der RTR abrufbar.