"Mit knapp 3.400 Beschwerden über Betrügereien und Belästigungen per Telefon oder SMS verzeichneten wir nach einem etwas ruhigeren halben Jahr im April wieder einen sehr hohen Wert: Bei 1.600 Beschwerden ging es um belästigende Anrufe, bei 400 Meldungen um Betrugsversuche mittels SMS. Nach ‚nur‘ 391 Beschwerden im März entfielen im April 1.350 Beschwerden auf Spoofing, das ist die unerlaubte Methode, Anrufe von einer vorgetäuschten – aber meistens tatsächlich existierenden österreichischen – Rufnummer vorzunehmen, die dann für Betrugsversuche und Belästigungen verwendet wird. Der starke Anstieg in dieser Kategorie legt fast den Schluss nahe, dass in den nächsten Wochen noch besonders viel gespooft werden könnte, ehe die RTR-Spoofing-Verordnung ab 1. September hier für einen Garaus sorgt", sagt Dr. Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR für den Fachbereich Telekommunikation und Post. Die Anti-Spoofing-Verordnung bewirkt, dass in Österreich in Zukunft bei Anrufen die österreichische Telefonnummer nur mehr dann am Display angezeigt wird, wenn der Anruf tatsächlich von dem:der Nutzer:in der Telefonnummer stammt.
Seit ein paar Wochen dürften vermeintliche, Englisch sprechende Mitarbeiter:innen von Amazon, Paypal oder Microsoft wieder verstärkt versuchen, unter fadenscheinigen Vorwänden von den Angerufenen Zahlungen zu erpressen oder persönliche Daten zu entlocken, sei es für scheinbar erforderlichen IT-Support oder die Durchführung von Kontotransaktionen. In diesem Zusammenhang fällt auch oft der Begriff "Bitcoin". Es werden bei der RTR aktuell auch verstärkt Anrufe gemeldet, bei denen zu Betrugszwecken Computerstimmen eingesetzt werden. "Niemand ist davor gefeit, in diese Fallen zu tappen. Die Telefonbetrüger:innen wissen ganz genau, wie man auf Angerufene Druck ausübt. Besser einmal mehr misstrauisch sein, das Telefonat sofort beenden oder Rückrufe anbieten. Seriöse Unternehmen werden telefonisch niemals zu Zahlungen überreden wollen und werden Rückrufe zulassen", informiert Steinmaurer und ergänzt, "sollte die Falle dennoch zuschnappen, dann möglichst rasch die Polizei aufsuchen."
Rufnummern und Absenderkennungen von SMS, die missbräuchlich verwendet werden, sowie generell jede Form von Belästigung über Anrufe und SMS können unter rufnummernmissbrauch.at bekannt gegeben werden. Damit kann die RTR betrügerische Aktivitäten, die gehäuft auftreten, rasch erkennen und die Bevölkerung informieren. Zahlreiche Tipps und Informationen sind auf der Website der RTR veröffentlicht.