7 Bieter erhalten Nutzungsrechte im Band 3,4-3,8 GHz zum Marktwert von insgesamt rund 188 Mio. Euro. Der nächste Schritt folgt 2020.
„Das war ein erster, sehr erfolgreicher Schritt in Richtung einer raschen Umsetzung von 5G in Österreich“, sagt Telekomregulator Johannes Gungl zur gerade abgeschlossenen 5G-Pionierband-Vergabe. 80 bis 100 MHz sieht die EU als effizienten Wert an, um drahtlose, breitbandige 5G-Dienste einzuführen. Bei der jetzt abgeschlossenen Vergabe des Bandes 3,4 bis 3,8 GHz konnten die drei österreichischen Mobilfunker A1, T-Mobile und Drei sogar 100 bis 140 MHz an durchgehenden Frequenznutzungsrechten in allen zwölf ausgeschriebenen Regionen gewinnen. „Wir sind damit in der europäischen 5G-Spitzengruppe, was den Zeitpunkt der Vergabe, die Frequenzmenge und die Ausstattung der Betreiber angeht“, so Gungl.
Die Ergebnisse im Detail sind auf der RTR-Webseite veröffentlicht. Knapp drei Wochen dauerte die Ermittlung des Marktwerts der Frequenznutzungsrechte. Rund 188 Millionen Euro beträgt er insgesamt. Die Bieter investieren zwischen 1,8 Millionen und 64,3 Millionen Euro.
Darüber hinaus sorgte das gewählte Vergabedesign auch für eine Stärkung des Wettbewerbs im Telekommunikationssektor. Ein Anbieter von Mobilfunkdiensten, der sich bislang nur in fremde Netze einmietete (MVNO) sicherte sich Nutzungsrechte an Frequenzen in Niederösterreich und im Burgenland. Drei regionale Breitbandanbieter erhielten Lizenzen in Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark.
Gerade das Band 3,4 bis 3,8 GHz ist für die regionale Versorgung sehr gut geeignet. Gungl: „Wir wollten den Wirtschaftsstandort stärken und die Endkunden schnell und gut anbinden. Und dazu leisten unterschiedliche Anbieter auch schon bisher ihren jeweiligen Beitrag.“
Auf dem Weg zur erfolgreichen Ausrollung von 5G-Diensten in Österreich ist damit der Startschuss für die erste Etappe der Umsetzung gefallen. Der zweite Schritt, der für die Versorgung entscheidend ist, beginnt mit der Multibandvergabe 2020. „Mit der heurigen 5G-Pionierband-Vergabe konnten wir die Faktoren Innovation, Wirtschaftsstandort und Wettbewerb stärken. Die Multibandvergabe im Frühjahr 2020 bringt 5G dann in die Fläche“, sagt Gungl. Er verweist dabei auch auf die aktuell schon intensiven Vorarbeiten zu dieser zweiten Vergabe.
Wie schon bei der nun abgeschlossenen Vergabe, bei der zwei sehr intensive Konsultationen mit Stakeholdern aus der Branche durchgeführt wurden und die auch maßgeblich das Vergabedesign beeinflussten, will die RTR auch bei der Multibandvergabe stark auf Dialog setzen. Gungl: „In den vergangenen Tagen haben wir eine erste eingehende Konsultation zur Multibandvergabe 2020 abgeschlossen. Die Beteiligung von Stakeholdern, gerade auch außerhalb der Telekommunikationsbranche, war dabei so stark wie noch nie. Das zeigt, wie zentral die erfolgreiche Umsetzung von 5G für Österreichs Wirtschaft und Konsumenten ist.“
Die „Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH“ (RTR) steht zu 100 Prozent im Eigentum des Bundes. Ihre Kernaufgaben sind die Förderung des Wettbewerbs im Rundfunk-, Telekommunikations- und Postmarkt sowie die Erreichung der im KommAustria- und Telekommunikationsgesetz definierten Ziele. Sie wird von zwei Geschäftsführern geleitet und ist in die beiden Fachbereiche „Medien“ (Oliver Stribl) sowie „Telekommunikation und Post“ (Johannes Gungl) gegliedert. Als Geschäftsstelle unterstützt sie die Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria), die Telekom-Control-Kommission (TKK) und die Post-Control-Kommission (PCK). Mit den von ihr verwalteten Fonds fördert die RTR Projekte im Rundfunk- und Medienbereich. Außerdem bietet die RTR in beiden Fachbereichen außergerichtliche Streitbeilegungsverfahren an, auch mit ihren staatlich anerkannten Verbraucherschlichtungsstellen.
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