• Bereich
    Telekommunikation
  • Datum
    05.09.2024

RTR hat Funktionalitäten bei Messenger-Diensten unter die Lupe genommen: Interoperabilität ja – aber?

"Die RTR hat die Verfügbarkeit von 50 Funktionalitäten bei 13 verbreiteten Messenger-Diensten näher untersucht. Fazit: viele der beliebten Funktionalitäten sind in nahezu jedem untersuchten Messenger zu finden und sind wichtige Entscheidungskriterien bei der Wahl eines Dienstes. Ohne Emoji, Sticker, animierte GIFs oder die Editierbarkeit von Nachrichten geht es eigentlich nicht mehr", informiert Dr. Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR für den Fachbereich Telekommunikation und Post über die Erkenntnisse aus der vor kurzem veröffentlichten Analyse vor dem Hintergrund der neuen Verpflichtungen des europäischen Digital Markets Act.

Messenger-Dienste: Schwachstelle Interoperabilität

Die in der Erhebung gewonnenen Informationen ermöglichen einen besseren Vergleich zwischen den verschiedenen Anbietern und tragen zur Diskussion über die Interoperabilitätsverpflichtung von Messengern bei. So erfordern 75 Prozent der untersuchten Funktionalitäten eine technische Umsetzung auf beiden Seiten. Um Interoperabilität zwischen verschiedenen Anbietern zu ermöglichen, muss das von diesen gemeinsam technisch ermöglicht werden.

Als Maßstab für die zu untersuchenden Funktionalitäten dient im Wesentlichen WhatsApp. Die Erhebung zeigt dabei, dass aktuell 30 der 38 untersuchten zweiseitig umzusetzenden Funktionen von zumindest der Hälfte der im Vergleich dazu untersuchten Messenger unterstützt wird. 

SMS verlieren zusehends an Bedeutung, sind aber interoperabel

SMS kann als Nachrichtendienst im Vergleich zu den grundsätzlich kostenfrei nutzbaren Messenger-Diensten relativ wenig und ist gleichzeitig mit einem Kostenrisiko verbunden. Allerdings sind SMS über verschiedene Anbieter hinweg interoperabel und bei einem Wechsel des Anbieters geht die Erreichbarkeit durch die Mitnahme der Telefonnummer nicht verloren. 

Bei Messengern hingegen ist der Verlust der Erreichbarkeit der wichtigste Grund, der gegen den Wechsel des Anbieters spricht. Interoperabilität zwischen Anbietern kann bzw. könnte diese Wechselbarriere mindern und das Netzwerk von dominanten Anbietern für Konkurrenten zugänglich machen.

"Die Ergebnisse dieser Erhebung liefern eine gute Bestandsaufnahme hinsichtlich der Marktüblichkeit verschiedener Funktionen. Zu beobachten bleibt, wie die Umsetzung der Interoperabilität bei diesen Diensten auf Grundlage des europäischen Digital Markets Acts in der Praxis erfolgt und welche Funktionen von der Interoperabilität zwischen Messengern umfasst sind. Auch bleibt abzuwarten, wie alternative Anbieter von Messengern und Nutzer:innen Interoperabilität über Messenger hinweg in Anspruch nehmen", so Steinmaurer abschließend

Die Ergebnisse der Erhebung mit dem Vergleich der Funktionalitäten der einzelnen Messenger stehen auf unserer Webseite unter zum Download bereit. 

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