Die Telekom-Control-Kommission (TKK) veröffentlicht morgen im Amtsblatt zur Wiener Zeitung die Ausschreibung betreffend Frequenzen in den Bereichen 800 MHz, 900 MHz und 1800 MHz. Sie gibt damit den Startschuss für die Multiband-Auktion im September 2013. Zur Vergabe gelangen 28 Frequenzblöcke zu je 2x5 MHz.
Mit den in den Ausschreibungsunterlagen definierten Vergabekriterien und Auflagen verfolgt die TKK mehrere Ziele. Durch die Reservierung von Spektrum (zwei Frequenzpakete im 800 MHz-Bereich) für einen Neueinsteiger und den entsprechenden Ausschreibungsbedingungen, die einem Neueinsteiger den Markteintritt erleichtern, soll der Wettbewerb in Österreich gestärkt werden. Weiters besteht für einen Neueinsteiger die Möglichkeit, Standorte (Sites) zu übernehmen, Spektrum im 2,6 GHz-Bereich zu kaufen sowie die Nutzung von National Roaming. Dieses „Neueinsteigerpaket“ hat die TKK in enger Abstimmung mit der Europäischen Kommission geschnürt.
Eine Verbesserung der Breitbandversorgung in ländlichen Gebieten und eine rasche Nutzung des 800 MHz-Spektrums wird zu einer bundesweiten Verbesserung der Breitbandversorgung führen. Weitere Vergabeziele sind Rechts- und Investitionssicherheit und vor allem die effiziente Frequenznutzung, die unter anderem durch die Neuordnung und Neuverteilung der GSM-Frequenzen erreicht wird. Dadurch wird die Grundlage für die Nutzung neuer Technologien in den GSM-Bändern geschaffen werden (Refarming).
Die TKK hat die Mindestgebote im Einklang mit den gesetzlichen Vorgaben auf Basis nationaler und internationaler Vergleichswerte festgelegt. Die TKK wird das Mindestgebot am unteren Ende des geschätzten Marktpreises der Frequenzen orientieren. Die Summe der Mindestgebote beläuft sich auf ca. 526 Mio. Euro. Davon entfallen 45,6 Mio. Euro auf das Neueinsteiger-Spektrum. Die TKK möchte durch die am Marktwert orientierten Mindestgebote vor allem auch Absprachen und Missbrauch des reservierten Spektrums erschweren.
Da die Multiband-Auktion die größte Frequenzvergabe ist, die jemals in Österreich stattgefunden hat, müssen die Unternehmen eine Vielzahl von Szenarien ausarbeiten, um den wirtschaftlichen Wert der Frequenzen für ihr Unternehmen zu errechnen, ihre Expertenteams zusammen zu stellen und ihre Strategie für die Auktion zu entwickeln. Die TKK räumt daher den Betreibern ein halbes Jahr für die Vorbereitungsarbeiten ein.
Die eigentliche Frequenzauktion, die im September stattfinden wird, wird in Form einer kombinatorischen Clockauktion (CCA) durchgeführt. Dieses Auktionsformat ist am besten für die Anforderungen der Multiband-Auktion geeignet und wurde bereits bei der Vergabe der 2,6 GHz-Frequenzen in Österreich eingesetzt und bei vergleichbaren Multiband-Auktionen in den Niederlanden, der Schweiz, Dänemark, Irland und Großbritannien. Auch Kanada und Australien werden in naher Zukunft dieses Auktionsformat einsetzen.
Weitere Informationen sowie die Ausschreibungsunterlagen und die Auktionsregeln sind auf der Website der RTR-GmbH unter dem nachfolgenden Link veröffentlicht: